AG Lager Sachsenhausen 1945-50 e.V.
18.06.2014, 16:11 Uhr
 
Kindheit hinter Stacheldraht

Zum Thema "Kindheit hinter Stacheldraht" wird am 21. Juni im Lager Sachsenhausen ein Ausstellung eröffnet sowie eine Posiumsdiskussion mit Zeitzeugen stattfinden.

Ort ist der Vortragsraum in der ehem. Häftlingswäscherei auf dem Gelände des Konzentrationslagers, Beginn: 14:00 Uhr Der Vorsitzende der " Arbeitsgemeinschaft  Lager Sachsenhausen 1945-50 e.V.", Joachim Krüger, schrieb dazu ein Grußwort, das -wegen anderweitiger Terminverpflichtungen des Abgeordneten- vom Vorstandsmitglied Mariagnes Pense vorgetragen wird.

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Zeitzeugen!

Es ist immer schwer, etwas Gescheites zu einer Ausstellung zu sagen, die man noch nicht besuchen konnte, und das auch noch aus der Ferne!

Deshalb konzentriert sich dieses Grußwort auf die Thematik als solche:

Gerade die Mitglieder unserer „Arbeitsgemeinschaft  Lager Sachsenhausen von 1945 – 50 e.V.“  und allen voran die überlebenden damaligen Inhaftierten, die die Haft am eigenen Leibe über Jahre ertragen mussten,  wissen genau, was eine Isolationshaft unter katastrophalen hygienischen Bedingungen und ständigem Hunger bedeutete: Mehr als 12 000 Tote aus dieser Sachsenhausener Zeit sprechen eine deutliche Sprache.

Wie schlimm erst waren Frauen von diesen todverheißenden Bedingungen betroffen!  Da ist es kaum nachzuvollziehen, wie sie unter solchem Mangel am Nötigsten Kindern das Leben schenken konnten.

Viele Frauen überlebten die Geburt nicht, manche Kinder starben nach kurzer Lebensdauer. Aber auch die, die überlebten, denen wurde das geraubt, was zur eigenen Entwicklung notwendig ist: Tiefe Zuneigung, die nicht von ständiger Angst ums eigene Überleben relativiert wird, das erste Ertasten und Erleben im Kreis einer Familie mit Eltern und Großeltern in einem geborgenen Heim, medizinische Versorgung, die die gesundheitlichen Weichen für die Zukunft stellt.

Es ist wichtig, dass diese Schicksale nicht einfach als nachkriegsbedingt abgetan und verdrängt werden. Dass man auch in dieser Zeit anders mit solchen Müttern und ihren Kindern umgehen konnte, zeigen entsprechende Beispiele aus Lagern in den Westzonen Deutschlands.

Alexander Latotzky gilt mein besonderer Dank für sein Engagement als Betroffener, Zeitzeuge und Motor der Aufarbeitung. Ohne seine beharrliche Arbeit wüssten wir weitaus weniger über das Schicksal dieser Kinder und ihrer Mütter.

Ich danke aber auch allen, die mit Rat und Tat und sicherlich großem Zeitaufwand am Zustandekommen der Wanderausstellung  beteiligt waren und sind und die notwendige Finanzierung ermöglicht haben. Ich wünsche der Ausstellung  besonders viele junge Besucherinnen und Besucher, die die beschriebenen Schicksale in das politische Gesamtgeschehen der damaligen Phase deutscher Geschichte einzuordnen gehalten sind und daraus den konsequenten Schluss ableiten: Niemals darf durch Willkür und Rechtlosigkeit die menschliche Würde so mit Füßen getreten werden und das gilt besonders für wehrlose Kinder, damals, heute und in aller Zukunft!

Ich wünsche aber auch der heutigen Veranstaltung und im Besonderen der Diskussion im Anschluss an den filmischen Beitrag einen aufschlussreichen Verlauf und hoffe auf eine gute Dokumentation zum späteren Nachlesen.

Ich grüße Sie in tiefer Verbundenheit

Ihr Joachim Krüger  

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