AG Lager Sachsenhausen 1945-50 e.V.
19.03.2014, 14:41 Uhr
 
Arbeitsgemeinschaft Lager Sachsenhauses zu Gast in Luckau

Zu einer Wochenendtagung trafen sich vom 14. bis 16. März ca. 40 Mitglieder und Sympathisanten der „Arbeitsgemeinschaft Lager Sachsenhausen von 1945 bis 1950“ unter Leitung ihres Vorsitzenden, Joachim Krüger, in der Stadt Luckau.

Hintergrund dazu ist der Tatbestand, dass nach der Auflösung des Speziallagers 7 des NKWD in Sachsenhausen im Jahre 1950 ca. 800 Gefangene in die DDR-Strafanstalt Luckau überstellt wurden.

Im Gedenken an die dort Umgekommenen, aber auch an die grausamen Haftbedingungen, denen die dort Einsitzenden unterworfen waren, gibt es eine Gedenktafel an der Luckauer Stadtmauer, an der regelmäßig Blumen niedergelegt und der Opfer gedacht wird.

Während des Seminars informierte der ehemalige Bürgermeister Harry Müller über die wechselhafte Stadtgeschichte Luckaus. Gemeinsam wurde unter Führung der Museumsleiterin Gabriele Helbig die inzwischen für eine moderne Verwaltungsnutzung umgestaltete Haftanstalt besucht. In einer Etage des zentralen Gebäudes, in dem heute das Stadtmuseum und weitere kulturelle Einrichtungen untergebracht sind, ist ein Zellentrakt belassen worden, um die verschiedenen Gefängnisphasen im mehreren Jahrhunderten zu dokumentieren. Hierzu gehört auch die Zeit der Weimarer Republik, der Nazizeit und natürlich auch die 50er Jahre, in deren erster Hälfte die Sachsenhausener dort einsitzen mussten. In den weitgehend im historischen Zustand belassenen Zellen befinden sich beispielhafte Lebensläufe und Haftzeugnisse z.B. von Werner  Adermann und Günter Schönherr sowie Kopien einiger besonders eindrucksvoller Zeichnungen von Wilmelm Sprick.

In einer Podiumsdiskussion im restaurierten Saal des Dominikaner-Klosters, eingeleitet und zusammengefasst durch Joachim Krüger, berichteten unter der Moderation des Vorstandsmitglieds Reinhard Klaus drei damals in Lukau Einsitzende ehemalige Sachsenhausener, Jakob Bittermann, Günter Schönherr und Rolf Schröder, über ihre schrecklichen Hafterfahrungen, die von völliger Willkür und Rechtlosigkeit gekennzeichnet waren. Der ehemalige Luckauer Bürgermeister Harry Müller berichtete über die Aufarbeitung dieser Ereignisse in den Jahrzehnten nach der Wende. Im Anschluss fand eine sehr interessante Diskussion statt, an der sich auch verschiedene Luckenwalder Bürgerinnen und Bürger beteiligten.

Schließlich wurden am Sonntag nach einem Gottesdienst in der St. Nikolai-Kirche  im Rahmen einer Gedenkstunde vor der Gedenktafel an  der Stadtmauer  Kränze niedergelegt, wobei Joachim Krüger, der derzeitige Luckenwalder Bürgermeister Gerald Lehmann sowie der Zeitzeuge und damalige Haftinsasse Dr. Hans-Curt von Pannwitz mahnende Worte fanden, die damaligen Ereignisse nicht zu verdrängen bzw. zu vergessen und statt dessen an die nachfolgenden Generationen als Vermächtnis gegen Willkür und Diktatur weiterzugeben.

An Ende der drei tägigen Veranstaltung stand der Dank der Arbeitsgemeinschaft an das große Engagement der Verantwortlichen in Luckau und der intensive Wunsch, diese guten Kontakte auch zukünftig fortzusetzen.

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