Reden
01.06.2012, 17:35 Uhr | Bundeskongress der Diakonie
 
Ein möglichst aktives selbstbestimmtes Alter der Seniorinnen und Senioren sollte Richtschnur der Politik in Bezirken und Kommunen sein!

In der Zukunft wird es immer wichtiger, bereits frühzeitig Maßnahmen zu treffen, um sich auf diesen sich immer stärker ausdehnenden Lebensabschnitt vorzubereiten. Angesichts sich entflechtender Familienbindungen, der wachsenden Zahl von Single-Haushalten und der großen Familienmobilität muss jeder einzelne lange vor dem Eintritt des Rentenaltes z.B. seinen  Wohnraum auch für spätere Einschränkungen vorausschauend umgestalten und seine Aktivitäts- und Beziehungsfelder so ordnen, dass er nach dem Ausscheiden aus dem Arbeitsprozess  nicht in das so oft angesprochene „schwarze Loch“ fällt.

Bundeskongress der Diakonie -

Hierbei kann der Stadtbezirk oder die Kommune seine Bürgerinnen und Bürger umfassend informieren, koordinieren und vernetzen. In der Zusammenarbeit z.B. mit den Sozialverbänden, den Kirchen und vielfältigen Selbsthilfegruppen wie dem Sozialwerk Berlin e.V. kann ein selbstbestimmtes Leben im Alter angebahnt und soziales Engagement ausprobiert werden, um es zu einem späteren Zeitpunkt ausweiten zu können.

Der Bezirk und die Kommune können immer dann Hilfestellung leisten, wenn ältere Menschen ihre Interessen und Aktivitäten verwirklichen wollen, zum Beispiel bei einer entsprechenden Vereinsgründung, bei der Findung oder Überlassung von Räumen, bei der Finanzierung der Rahmenbedingungen (Mietkosten, Hausmeistertätigkeit, Reinigung), ohne selbst mit eigenem Personal und verordneten Inhalten zum inhaltlichen Betreiber einer Seniorenfreizeitstätte werden zu müssen.

Der Bezirk und die Gemeinde sollten für die Verbreitung der vielfältigen Angebote z.B. durch regelmäßige Infoblätter, die die unterschiedlichsten Angebote zusammenstellen und bekanntmachen, Sorge tragen. Aber selbst diese Tätigkeit könnte von den Seniorinnen und Senioren in Eigenregie z.B. in Vereinsform  oder als öffentlich gefördertes Projekt übernommen werden.

Bei allem muss der Grundsatz gelten, dass nicht Bezirk und Kommune die Inhalte vorgeben und die älteren Menschen zu etwas nötigen wollen, was deren Wünschen und Bedürfnissen gar nicht entspricht. „Offene Altenarbeit“ darf nicht erziehen oder beglücken wollen, „selbstbestimmtes Leben im Alter“ setzt den Respekt der politisch Tätigen vor dem Wollen der Betroffenen voraus.

Ein selbstbestimmtes Alter verlangt aber auch, dass die Älteren auch zu politischem Engagement bereit sind. Das Mitarbeiten und sich Einbringen in die Arbeit der Parteien, die Bereitschaft zur Kandidatur für die Bezirks- und Landesparlamente und die Wahrnehmung der Interessen älterer Menschen in den Parlamenten ist unabdingbar. Das Ausscheiden aus dem Beruf sollte nicht zur Aufgabe politischer Mandate führen, zumal die zeitlichen Möglichkeiten ja eher anwachsen als abzunehmen. Die Älteren sollten sich dabei auch nicht in den sozialen Bereich abschieben lassen, ihr Mitwirken in Haupt- und Haushaltsausschüssen -häufig mit viel zeitlichem Einsatz verbunden- würde zur Mitwirkung beim Mitteleinsatz, aber auch beim Finden generationengerechter Finanzierungen helfen. Wo –wie in Berlin- eigens Seniorenvertretungen in den Bezirken gewählt werden, sollten ihre gewählten Funktionsträger als Sachverständige von der kommunalen Politik akzeptiert und nachhaltig in die politische Willensbildung einbezogen werden!

Im Bezirk und in der Kommune sollte den Älteren mehr zugetraut werden:  Als ehrenamtliche Bürgerberater in den Bürgerämtern, als Schiedsleute und Schöffen, als Sachverständige bei der Beurteilung von Pflegeleistungen und Pflegeeinrichtungen, als Ehrenamtliche in Pflegestützpunkten bei der Beratung rund ums Alter sollten sie Unterstützung und Anerkennung finden. Die Aufgabe wird es sein, von kommunaler Seite z.B. Fortbildung und Vernetzung bereitzustellen und zu organisieren und eine umfassende Kultur der Zusammenarbeit „auf gleicher Augenhöhe“ zwischen (älteren) ehrenamtlich Tätigen und den Professionellen durchzusetzen.
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