Anfragen
19.04.2016, 20:31 Uhr | Abgeordnetenhaus von Berlin
 
Schriftliche Anfrage zum Thema Wie geht es weiter mit dem Georg-Kolbe-Museum und dem Café auf demselben Grundstück?
1. Stimmen Aussagen, dass beide Bauten auf dem Grundstück Sensburgallee 25 gleichermaßen unter Denkmalschutz stehen?

2. Welche Baumaßnahmen werden derzeit am Haupthaus vollzogen, wer trägt die Kosten und wann ist mit einer Fertigstellung und dauerhaften Wiedereröffnung des Museums zu rechnen?

3. Welche jährliche finanzielle Förderung erfährt das Museum aus dem öffentlichen Haushalt und ist diese ausreichend, damit die entsprechende Stiftung auskömmlich arbeiten kann?

4. Wie bewertet der Senat den baulichen Zustand des zweiten Hauses auf diesem Gelände, in dem das Café „K“ untergebracht ist?

5. Welche Sanierungsmaßnahmen sind für dieses Gebäude nach Auffassung des Senats zeitnah erforderlich und wer soll die entsprechenden Kosten tragen?

6. Wem gehören die im gesamten Gartenbereich beider Bauwerke aufgestellten Skulpturen?

7. Unterstützt der Senat die Konzeption eines aktiven Kulturcafés durch den derzeitigen Betreiber?
Abgeordnetenhaus von Berlin -

Zu 1.:
Seit 1997 steht das Gebäudeensemble Wohn- und Atelierhaus Georg Kolbe unter Denkmalschutz. Das Gebäudeensemble hat zwei Adressen:

Sensburger Allee 25, 14055 Berlin (Museumsgebäude)

und

Sensburger Allee 26, 14055 Berlin (Cafégebäude/ ehem. Wohnhaus der Tochter).

Auf dem Grundstück Sensburger Allee 25-26 sind das Wohnhaus, das Atelierhaus und der verbindende Skulpturenhof in die Denkmalliste Berlin eingetragen. Der Museumsanbau von 1994 und der Garten sind keine Denkmale.

Zu 2.:
Es handelt sich um eine denkmalgerechte Sanierung (Instandsetzungs- Modernisierungs- und Brandschutzarbeiten) des Georg Kolbe Museums. Sie hat zum Ziel, das Ateliergebäude von 1928 bezüglich der inneren Struktur, der technischen Gebäudeausrüstung und Sicherheit den heute gültigen Standards eines Museumsbetriebes anzupassen. Durch eine energetische Sanierung der Gebäudehülle soll die Energiebilanz des Museums verbessert werden. Zur Raumgewinnung soll im Dachgeschoss des Ateliergebäudes ein Teil des terrassenartigen Freiluftateliers mit einem in leichter Holzbauweise errichteten Bauwerk überbaut werden.

Der Antrag der Georg Kolbe Stiftung vom 09.10.2013 zur Übernahme der Sanierungskosten im Rahmen einer Fehlbedarfsfinanzierung wurde von der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin bewilligt.

Das Museum steht kurz vor seiner Wiedereröffnung am 09. Juni 2016 (fristgerecht).

Zu 3.:
Das Museum erhält im Rahmen einer Fehlbedarfsfinanzierung eine Zuwendung in Höhe von 164.584,00 €/Jahr. Das Museum kann nur mit äußerster Sparsamkeit mit diesem Betrag einen dauerhaften Museumsbetrieb mit Ausstellungstätigkeit und Betreuung einer musealen Sammlung, sowie der Instandhaltung von rund 4.000 m² Areal gewährleisten. In 2016 wurde die institutionelle Zuwendung des Landes Berlin an das Georg Kolbe Museum um ca. 40.000 € erhöht.

Zu 4.:
Das zweite Haus ist ebenfalls dringend sanierungsbedürftig. Die Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin, als Eigentümerin der Immobilie (die Georg Kolbe Stiftung hat das Nutzungsrecht), wurde über den entsprechenden Sanierungsbedarf unterrichtet, der nicht aus den Mitteln der Georg Kolbe Stiftung getragen werden kann.

Zu 5.:
Die Georg Kolbe Stiftung erarbeitet aktuell ein Sanierungskonzept. Absehbar ist, dass der Austausch der Ölheizung, die Erneuerung der Elektro- und Sanitäranlagen, die barrierefreie Zuwegung, ein energetisches Konzept für die Außenhülle, die Erneuerung von Fenstern und anderen Holzbauteilen sowie eine Dachsanierung erforderlich sind. Ein entsprechend ausgearbeiteter Antrag bei der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin soll Ende 2016 eingereicht werden.

Zu 6.:
Die meisten Skulpturen (von Georg Kolbe, Richard Scheibe, Herrmann Blumenthal) sind im Besitz der Georg Kolbe Stiftung, andere sind Leihgaben an den Pächter des Café K.

Zu 7.:
Das Café K ist durch die Georg Kolbe Stiftung verpachtet. Der Betrieb des Cafés ist an die Belange des Museums und an die Grundvoraussetzungen einer Nutzung im Baudenkmal gekoppelt.
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