AG Lager Sachsenhausen 1945-50 e.V.
Arbeitsgemeinschaft Lager Sachsenhausen 1945 – 1950 e.V.
Nach Ende des 2. Weltkrieges und Befreiung der Inhaftierten im Konzentrationslager Oranienburg-Sachsenhausen richtete die Sowjetische Besatzungsmacht am selben Ort das Sonderlager 7 ein, in dem in kürzester Zeit Hunderte von vermeintlichen und tatsächlichen Gegnern der sowjetischen Herrschaft willkürlich und ohne faire Gerichtsverhandlung interniert wurden. Unter unmenschlichen und würdelosen Verhältnissen mussten sie dahinvegetieren und ihrem Tod durch Hunger und Krankheiten entgegensehen. Viele von ihnen waren noch halbe Kinder, häufig noch nicht einmal 18 Jahre alt, als sie inhaftiert wurden. Viele von ihnen wurden zur Zwangsarbeit in die UdSSR deportiert, nach der Auflösung des Lagers wurden viele verbleibende Häftlinge dem Strafvollzug der DDR überantwortet.
Das vor kurzem erschienene Totenbuch des Speziallagers weist 12000 Namen auf. Ein Gedenkstein auf dem ehemaligen Kommandantenhof mit einem Hochkreuz im Hintergrund sowie ein Museumsbau weisen auf das Speziallager hin.
Die Arbeitsgemeinschaft Lager Sachsenhausen 1945-1950 e.V. organisiert überlebende ehemalige Lagerhäftlinge, deren Angehörige sowie am Schicksal dieser Menschen interessierte Bürgerinnen und Bürger und setzt sich für die Erinnerung an die damaligen Vorgänge und das Leiden der Inhaftierten ein. Mehrmals im Jahr finden Kranzniederlegungen und Veranstaltungen statt, die die Verhältnisse im Lager erschließen und in den damaligen Kontext des sowjetischen Unterdrückungssystems einordnen sollen.
Seit dem Juli 2011 ist Joachim Krüger Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft und engagiert sich intensiv für eine zukunftsorientierte Erinnerungskultur, die die Überlebenden und ihre Angehörigen anspricht, ohne auch nur einen von den im Lager Umgekommenen zu vergessen. Zugleich wendet er sich auch an die nachfolgenden Generationen, damit die Lehren aus den damaligen Ereignissen nicht in Vergessenheit geraten.